Der Wingert ist etwas größer als 20 ha. Er wird geprägt durch ca. 1.800 hochstämmige Obstbäume unterschiedlicher Arten, Sorten und Altersstufen. In den letzten Jahren wurden ca. 200 Obstbäume – teils auf ehemaligen Ackerflächen - nachgepflanzt, darunter auch seltene Lokalsorten.
Das Grünland besteht aus mageren Salbei-Glatthaferwiesen. Fast 200 Pflanzenarten sind vom Wingert bekannt. Die Nutzung und Pflege erfolgt durch zwei Schafherden mit gefährdeten Rassen, insbesondere dem Rhönschaf und dem Fuchsschaf. Die Beweidung wird von Weidewelt e. V. koordiniert. Der Verein kooperiert dabei mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH).
Um Nachpflanzungen, Schnitt und Nachzucht der Lokalsorten, insbesondere der Apfelsorte "Dorheimer Streifling" kümmert sich der NABU Friedberg. Dieser lokale Naturschutzverband produziert und vermarktet Fruchtaufstriche, Liköre, Brände, Säfte und Obstweine vom Wingert.
Von Nutzung und Pflege profitieren Flora und Fauna. 104 Vogelarten wurden bisher nachgewiesen, als Streuobst-Charakterarten Steinkauz, Grünspecht, Wendehals und Gartenrotschwanz. Nach Untersuchungen der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (VSW) stellt der Wingert eines der wichtigsten Gebiete für den Erhalt des Gartenrotschwanzes in Hessen dar.
Von der Faunistischen Landesarbeitsgemeinschaft Hessen (FLAGH), mit der Weidewelt e. V. ebenfalls kooperiert, konnten 107 Schmetterlingsarten, 127 Hautflügler, 20 Heuschrecken, 63 Wanzen und 605 Käferarten bestimmt werden, dazu zahlreiche weitere Insekten und sonstige Wirbellose sowie etliche Wirbeltierarten.
alle Bilder: Gerd Bauschmann, außer Gartenrotschwanz (A. Limbrunner), Grünspecht (R. Groß) und Wendehals (J. Diehl)