Beeder Bruch bei Homburg/Saar

 

Der Beeder Bruch beheimatet eine Vielzahl von außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen. In künstlich angelegten Flutmulden können Wasserbüffel, Enten, Reiher und wilde Gänse beobachtet werden, auf den Wiesen Heckrinder und neuerdings auch Konik-Ponies.

Auwälder, Schilfbestände, Hochstaudenfluren, unzugängliche Tümpel und Teiche und die Wiesenbereiche sind dafür verantwortlich, dass bereits mehr als 140 verschiedene Brut- und Rastvogelarten nachgewiesen wurden.

Das Biotop Beeden bietet zudem ein besonderes Erlebnis: Es ist Heimat eines der wenigen im Biosphärenreservat Bliesgau ansässigen Storchen-Brutpaaren. Die Störche, das Ausbrüten und Aufziehen der Jungen im Horst und die Futter sammelnden Eltern können von dem Aussichtsturm des Biotopes wunderbar live beobachtet werden.

 


Köllertalaue bei Püttlingen

 

Im Jahr 2013 startete die Stadt Püttlingen als erstes Beweidungsprojekt das Wasserbüffelprojekt, welches auch als Ökokontomaßnahme (d.h. externe Kompensationsmaßnahme für verschiedene Bauvorhaben) fungiert. Die Stadt ist Betreiber dieser Beweidungsmaßnahme, die Betreuung der Tiere vor Ort erfolgt durch ehrenamtliche Mitglieder der Artenschutzgemeinschaft Köllertal. Die Weideflächen liegen in der Köllertalaue zwischen Trimmtreff und Sportplatz Köllerbach bzw. Köllner Platz, beidseitig des Wiesenpfades sowie westlich des Bahndammweges (Kehlbachaue).


Köllertal zwischen Etzenhofen und Walpershofen

 

Seit September 2015 betreut die NABU-Ortsgruppe Köllertal ein weiteres Beweidungsprojekt im Rahmen des „Naturnahen Köllertals“: In der Köllertalaue zwischen Etzenhofen und Walpershofen grasen jetzt  ungarische Steppenrinder. Angefangen hat es mit drei Rindern, die aus dem „Arche-Park Warder“ in Schleswig-Holstein ins Saarland gebracht wurden.


Wolferskopf bei Beckingen

 

Das Naturschutzgebiet „Wolferskopf“ im Saarland ist 337 ha groß. Seit 1988 hat der „Zweckverband Naturschutzgebiet Wolferskopf“ die Trägerschaft und somit die Verantwortung übernommen.

1989 wurde der Wolferskopf als erstes saarländisches Projekt in das Bundesprogramm zur „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ aufgenommen. Ab 1994 gab es rund 3,44 Mio DM. Mit diesen Mitteln konnten die zum Teil stark verbuschten Kalk- und Trockenwiesen und die aufgelassenen Steinbrüche wieder freigestellt werden. 950 alte Obstbäume wurden erstgepflegt, 450 junge neu gepflanzt, damit die Landschaft in ihrer ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt. Denn nach dem allmählichen Rückzug der sogenannten „Bergmannsbauern“ in den 60-gern wurden die Salbei-Glatthaferwiesen und Kalk-Halbtrockenrasen mehr und mehr von Büschen überwuchert.

Von den über 450 Pflanzenarten am Wolferskopf stehen 54 auf der roten Liste der im Saarland bedrohten Arten. Allein 30 verschiedene Orchideenarten sind am Wolferskopf zu finden. Das Übersehene Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa) z. B. gibt einem kleinen Quellsumpf nationale Bedeutung. Denn nur hier und an gerade mal 2 weiteren Stellen deutschlandweit kommt es noch vor.

Auch zahlreiche Kleintiere leben am Wolferskopf. 23 Heuschreckenarten wurden gezählt, darunter die bundesweit seltenen Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) und der Buntbäuchige Grashüpfer (Omocestus rufipes). Auch gut die Hälfte aller im Saarland lebenden Falterarten findet man am Wolferskopf, ebenso 15 Säugetier- und 5 Kriechtierarten sowie die Gelbbauchunke. Über 60 Vogelarten brüten hier, vor allem viele Hecken- und Gebüschbrüter. Charaktervogel ist der Neuntöter, über 30 Paare ziehen hier ihre Jungen auf. Aber auch Grünspecht, Hohltaube oder Wendehals fühlen sich wohl.

Ein anerkannter Biolandbetrieb bewirtschaftet rund 15 ha Ackerland und 60 ha Wiesen. Die artgerecht gehaltenen Vogesenrinder beweiden etwa 25 ha Grünflächen und tragen damit auch zur Pflege der Magerrasen bei. Auch 2.000 Streuobstbäume gehören zum Bild des Wolferskopfes. Von zwei Obstbauern im Nebenerwerb bewirtschaftet liefern sie nicht nur Tafelobst, sie stellen auch den Rohstoff für naturtrüben Apfelsaft, Apfelessig und Apfelschnaps.